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Wie heißen die Betriebsstellen unserer Modellbahnanlage
und wie bekamen sie ihren Namen

Bf. Amsberg

Unser Hauptpersonenbahnhof mit seinen 7 an Prellböcken endenden Stumpf en bekam seinen Namen vom Gründer uns ersten Generaldirektor der Braunschweigischen Staatsbahn August Christian Philipp Theodor von Amsberg. Er hat ja die erste Staatsbahn Deutschlands durch sein zähes Eintreten für eine gesamtdeutsche Eisenbahn, die er durch den Zusammenschluß der Eisenbahnen Mitteleuropas zum "Verein mitteleuropäischer Eisenbahn Verwaltungen" (VEMV) zur ersten länderübergreifenden Eisenbahnverwaltung Europas schuf. Der Name war also aus der Geschichte der Eisenbahnen um Braunschweig gefunden. Nun mußte noch ein Vorbild gefunden werden. Nach einigen Kompromissen kam man zu der Lösung mit den 7 Stumpfgleisen die auch die Möglichkeit zuließ durch spätere Erweiterungen sich dem jeweiligen Gleisbild vom Braunschweiger Hauptbahnhof anzupassen.

Von Amsberg war ein Pionier mit großem Weitblick. Obwohl er einen harten Lebensweg hatte - er wurde in Kavelsdorf in Mecklenburg als Sohn eines Pfarrers geboren und mußte, weil er in jungen Jahren seine Schwester mit den Gewehr seines Vaters erschossen hatte nach damaligem Brauch seine Heimat verlassen - und fand wohlwollende Paten in Hildesheim und Braunschweig. Er trat in den Braunschweigischen Staatsdienst und war für den Ausbau der Landstraßen verantwortlich. Schnell reifte sein Entschluß, daß die neu entwickelten Eisenbahnen ein besseres Transportmittel darstellten, als die damals unbefestigten Straßen. Als der Braunschweigischen Landtag zweifelte, daß man die dafür erforderlichen Finanzmittel bereitstellen konnte, übernahm er zusätzlich zur Baudirektion auch noch das Finanzresort.

Am 1. Dezember 1838 wurde der erste Teil des später 380 km umfassenden Netzes der Braunschweigischen Staatsbahn feierlich eröffnet. Durch gute Anschlüsse an die Nachbarbahnen war der Anteil der Braunschweiger Bahn am Ost - West Verkehr sehr hoch und so seine Bahn ein wichtiges Glied im sich entwickelnden Eisenbahnnetz Deutschlands. Vorausschauend wie er war, gab er bereits 1853 eine der ersten Signalordnungen Deutschlands heraus und auch das erste Stellwerk Deutschlands wurde - wie anzunehmen gewesen wäre in Braunschweig, sondern - Betriebsmittelpunkt der Braunschweigischen Staatsbahn, im Bahnhof Börßum errichtet. Am Bau dieses Stellwerkes arbeitete auch ein Schlosser namens Heinrich Büssing mit, der später mit dem Finanzier Max Jüdel die "Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. A.G" betrieb. Nachfolger der Firma Jüdel & Co wurden 1928 die "Vereinigten Eisenbahn Signalwerke" (VES), in deren Ausstellungsaal 1935 der Entschluß gefaßt wurde eine Clubanlage im Maßstab 1:45 (Spur 0) zu errichten.

So ist gewissermaßen von Amsberg auch einer der Urahnen unseres Clubs.

Abzweigstelle Gabelung

Wenn man von der Abzweigstelle Gabelung spricht, so wird man bei den durchschnittlichen "Braunschweigern" nur ein Kopfschütteln hervorrufen. Bei denen aber, die sich mit der Braunschweiger Eisenbahn befaßten und bei den Eisenbahnern selbst war diese Betriebsstelle sehr bekannt. Dort nämlich zweigten die Gleise zum alten Braunschweiger Kopfbahnhof von der Hauptstrecke Hannover Magdeburg nach Norden ab und erreichten nach ca. 2 km den Hauptbahnhof. Wenn man sich Gabelung näherte wurden zum erste Mal die Bremsen angelegt was Kenner der Eisenbahn auch als Zeichen dafür benutzen, das Gepäck aus den Ablagen zu holen und den Mantel anzuziehen. Damit die schnellfahrenden Züge nicht allzu sehr abgebremst werden mußten, hat man schon sehr früh Weichen mit großem Kurvenradius und kleinen Herzstückwinkeln eingebaut. Dabei hat man auch sehr früh mit stellbaren Flachkreuzungen experimentiert und auch eine entsprechende Signalisierung mit Richtungsanzeigern vorgesehen. Entsprechend dem Vorbild sind auch bei unserer Abzweigstelle Gabelung als erstes Flachweichen und eine stellbare Flachkreuzungen eingebaut und die Signalisierung mit Zusatzanzeigen, der mit Hilfe von Lichtleitern funktioniert ausgestattet. Auch bei unserer Anlage verbindet Gabelung den Kopfbahnhof mit der durchgehenden zweigleisigen Hauptstrecke. Im Zuge des Rückbaus des Rangierbahnhofs wurde bei der DB AG die Abzweigstelle Gabelung "rückgebaut", so daß sie z.Zt. nur 2 Weichen umfaßt und als Gleiswechselstelle Verwendung findet.

Abzweigstelle Mückenburg

Wie dieser Name entstanden ist; entzieht sich weitgehend der Nachforschung. Wahrscheinlich war das nahe gelegene Gebiet des Lünischteiches so versumpft, daß sich viele Mücken dort aufhielten.

 

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